Vitamin D3. Die richtige Dosierung.

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Ein Vitamin-D-Mangel kommt in Österreich häufig vor. Doch wie viel Vitamin-D sollte man täglich einnehmen? Es gibt unzählige Produkte auf dem Markt, aber eines ist klar: bei einer Supplementierung sollte man auf die richtige Dosierung achten und eine eigenständige Hochdosismedikation sollte jedenfalls vermieden werden.

Vitamin D ist eigentlich kein Vitamin im klassischen Sinn, sondern ein Hormon, da es vom Körper selbst bei Sonnenbestrahlung unter günstigen Bedingungen synthetisiert wird. Es übernimmt viele Aufgaben in unserem Organismus: zum Beispiel stärkt es die Knochen, hat Einfluss auf die Muskelkraft und trägt zur Erhaltung der gesunden Zähne bei. Manche Studien deuten darauf hin, dass das sogenannte Sonnenvitamin wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit und das Immunsystem ist und das Risiko einiger Krebsarten senken könnte.

Bei Menschen, die sich regelmäßig im Freien aufhalten, produziert die Haut unter den hierzulande üblichen Lebensbedingungen 80 – 90 % des Bedarfs an Vitamin D selbst. Dafür muss man sich nicht täglich lange der Sonne aussetzen – es genügt, Hände, Gesicht und Teile der Arme und Beine bestrahlen zu lassen. Die restlichen 10 – 20 % deckt der Mensch über die Ernährung. Allerdings kommt Vitamin D nur begrenzt in Lebensmitteln vor. Am höchsten ist die Konzentration in fetthaltigen Fischsorten, beispielsweise Lachs, Hering oder Makrele, aber auch Leber, Eigelb und einige Speisepilze können als Quelle dienen.

Mangelerscheinungen sind in Österreich dennoch häufig; sowohl bei verschiedenen Risikogruppen, wie älteren Menschen oder PatientInnen mit gastrointestinaler Malabsorption, als auch in der gesunden Bevölkerung.

Grund dafür ist, dass wir den Großteil der Zeit in geschlossenen Räumen fern von direkter UVB-Strahlung verbringen. Zudem findet die Vitamin-D-Bildung in den Wintermonaten von November bis März aufgrund des tiefen Sonnenstandes kaum statt, aber auch im Sommer wird die körpereigene Produktion durch den Einsatz von Sonnenschutzmitteln massiv gehemmt.

Derzeit besteht jedoch kein Konsens über eine Definition eines “normalen” Vitamin-D-Spiegels. Denn wie viel braucht man eigentlich? Der Bedarf eines Erwachsenen liegt laut Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei täglich 20 µg, Säuglinge brauchen die Hälfte. Von Vitamin-D-Suffizienz spricht man bei Werten >30 ng/ml, von Insuffizienz zwischen 20 und 30 ng/ml und ein Spiegel von <20 ng/ml spricht für einen Mangel.

Produziert der Körper selbst nicht ausreichend Vitamin D, bedarf es einer Substitution zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung. Allerdings sollte man nicht auf eigene Faust zu Supplementen greifen, sondern ärztlichen Rat zu Hilfe ziehen. Denn am Markt stehen die verschiedensten Vitamin-D-Produkte mit unterschiedlichen Dosierungen frei verkäuflich zur Verfügung. Eine längerfristige, unkontrollierte Aufnahme von hochdosierten Vitamin D-Präparaten kann aber schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Mittlerweile wurden bereits einige Fallbeispiele von Intoxikationen publiziert, die unter anderem auf Produktionsfehler hinsichtlich der Dosierung bzw. den Einsatz von selbst erworbenen Hochdosispräparaten zurückzuführen waren.
Eine akute oder chronische Überdosierung von Vitamin D kann zu Hyperkalzämie, Knochendemineralisation, Kalziumablagerungen in Gefäßen und Gewebe- sowie Nierenschädigungen führen.

Fazit: mehr ist nicht immer besser! Und Vitamin D ist nicht gleich Vitamin D.

Laut der Richtlinien des Scientific Committee on Nutrition 2016 ist die sichere tägliche Höchstdosis (upper limit, UL) 4000 IE bei Erwachsenen und Kindern ab 11 Jahren. Bei Kindern zwischen 1 und 10 Jahren liegt das UL bei 2000 IE/Tag, bei Kleinkindern unter einem Jahr wird ein UL mit 1000 IE empfohlen.

Eine eigenständige Hochdosisgabe sollte jedenfalls vermieden werden.